Richard
Assmann (27.11.1887 Troppau – 1.9.1965 Fürstenhagen) hat bis heute
keinen Wikipedia-Artikel, obwohl der studierte, preisgekrönte Maler
überaus vielseitig und produktiv war. Er war Portrait- und
Landschaftsmaler, Historienmaler und Graphiker. Als Protegé von
Erzherzog Eugen und des Fürsten von und zu Lichtenstein studierte er
unter anderem an der K.u.K. Kunstakademie in Wien und in München. In
der Zeit des Ersten Weltkriegs arbeitete er als Kriegsmaler für die
Illustrirte Zeitung. Nach der Vertreibung aus seiner Heimat im
Sudetenland 1946, verbrachte er seinen Lebensabend im Örtchen
Fürstenhagen (Stadt Hessisch-Lichtenau), wo er noch heute geachtet
wird.
Seine
zahlreichen Bilder in der Illustrirten Zeitung zeigen hauptsächlich
Situationen der Südostfront, dies liegt vermutlich an seiner Nähe
zum Österreichischen Militär, das dort kämpfte. Ob er selbst dort
war, ist nicht nachgewiesen, aber wahrscheinlich. In der Nummer 3724
(Kriegsnummer 15), die nach der deutschen Kapitulation von Tsingtau
erschien, schuf er ein bemerkenswertes Erinnerungsblatt. Text dazu:
„Der letzte Sturm der verbündeten Japaner und Engländer gegen das
zusammen-geschossene, bis zum letzten Augenblick heldenmäßig
verteidigte Hauptfort.“
Das
Bild bündelt alles, was zu einer typischen Heldendarstellung gehört:
Gegner, deren überzeichnete, asiatische Gesichtszüge fratzenhaft und
furchteinflößend wirken, verletzte Seesoldaten, die neben gefallenen
Kameraden mit letzten Kräften pflichtgetreu die Fahne verteidigen,
obwohl es längst aussichtslos geworden ist… Ein Paradebeispiel
dieses speziellen Genres. |